Installation zum Film „Wegstücke“ – Animationsfilm, 5 min, 2017
Musik Norbert Trawöger
„Evelyn Kreinecker bereitet uns in der Ebene der Leinwand eine mehrdimensionale Bewegung, einen Raum, der uns – bei aller gesellschaftlicher und aktueller Relevanz – in die Offenheit eigenen Denkens, Fühlens und Staunens führen kann, die Betroffensein nicht ausschließt und in uns eigene Fragen aufzuwerfen vermag. Fragen, ohne die Antwort zu wissen, heißt schlichtweg lebendig, wach und offen zu bleiben.“ Norbert Trawöger
Menschen gehen Wege. Alltägliche, Notgedrungene, Beglückende oder auch Ungewisse. Gezeichnet mit Kohle auf Leinwand entstehen Wegstücke. Diese Momentaufnahmen verändern und überlagern sich, erzählen Geschichten, hinterlassen Spuren und stellen Fragen: Wohin können wir gehen, dürfen wir gehen, müssen wir gehen? Welche Wege stehen uns offen, welche sind uns verwehrt?
Warum sind wir unterwegs? Was bewegt uns?
Der Film zeigt einfach Menschen auf dem Weg.
Den Fragen, die er in uns auslöst, müssen wir uns selber stellen.
Antworten gibt es nicht.
Veränderungen geschehen.
Spuren bleiben.
„Am Ende des Animationsfilms wird die Zeichnungsebene zur Gänze ausradiert, zum Vorschein kommt die weiße Leinwand, auf der nun die Spuren aller vorangegangenen Motive wie Schatten gleichzeitig sichtbar werden. Ein Ort außerhalb von Raum und Zeit, in den nicht nur die Vergangenheit eingeschrieben ist, sondern auch das Potential für die unendlichen Variationen der Zukunft.“ Johannes Holzmann
Mit Kohle zu zeichnen, hat für mich etwas Ursprüngliches, Archäisches. Die Reduktion, die dieses sperrige verkohlte Holz aufzwingt, führt zu einer Intensität und Deutlichkeit. Zeichnen, aufbauen, wegnehmen, dazugeben, verstärken, verwischen, verändern, zu Neuem führen und immer Spuren hinterlassen. Es ist wie das Leben.
In der Installation im ASIFAKEIL breitet sich ausgehend vom Film Wegstücke Gezeichnetes fragmentarisch aus und öffnet so einen Reflexionsraum für eigene Verortungen und Wegerfahrungen.
Installation for the film „Wegstücke“ – animated film, 5 min, 2017
Music by Norbert Trawöger
„Evelyn Kreinecker creates a multidimensional movement in the plane of the screen, a space that can lead us – despite all social and current relevance – into the openness of our own thinking, feeling and amazement, which does not exclude being affected and is able to raise our own questions. Asking questions without knowing the answer simply means staying alive, awake and open.“ Norbert Trawöger
People walk paths. Everyday ones, those of necessity, the happy or the uncertain. Drawn with charcoal on canvas, pieces of the path are created. These snapshots change and overlap, tell stories, leave traces and pose questions: Where can we go, may we go, must we go? Which paths are available to us, which are denied to us?
Why are we on our way? What moves us?
The film simply shows people on the road.
We have to ask ourselves the questions it triggers in us.
There are no answers.
Changes happen.
Traces remain.
„At the end of the animated film, the drawing layer is completely erased, revealing a white screen on which the traces of all previous motifs become visible simultaneously like shadows. A place outside of space and time, in which not only the past is inscribed, but also the potential for the infinite variations of the future.“ Johannes Holzmann
For me, there is something primal and archaeological about drawing with charcoal. The reduction imposed by this bulky charred wood leads to an intensity and clarity. Drawing, building up, taking away, adding, reinforcing, blurring, changing, leading to something new and always leaving traces. It is like life.
In the installation at ASIFAKEIL, fragments of drawings based on the film Wegstücke spread out, opening up a space for reflection on one’s own localisation and experiences of the path.